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Das älteste plazentale Säugetier südlich der Sahara: Eozäne Fledermaus aus Tansania - Nachweis der frühen Evolution hochentwickelter Echoortung

Gregg F. Gunnell, Bonnie Fine Jacobs, Patrick S. Herendeen, Jason J. Head, Elizabeth Kowalski, Charles P. Msuya, Ferdinand A. Mizambwa, Terry Harrison, Jörg Habersetzer und Gerhard Storch

ZUSAMMENFASSUNG

Das Teilskelett einer neuen fossilen Fledermaus, Tanzanycteris mannardi, repräsentiert das älteste plazentale Säugetier südlich der Sahara. Es stammt aus Seesedimenten des frühen Lutetium (46 Mio. Jahre) im nördlichen Zentraltansania. T. mannardi hat vergrößerte Cochleae, was auf eine sehr fortschrittliche Echoortung schließen lässt. Heutige Fledermäuse mit ähnlicher Cochleamorphologie können sich im dichten Unterholz präzise orientieren. Die phylogenetische Stellung von T. mannardi ist unklar. Die Art zeigt morphologische Merkmale, wie sie auch von eozänen Hassianycterididen und heutigen Microchiropteren, insbesondere Rhinolophoiden bekannt sind. T. mannardi belegt die frühe Evolution hochentwickelter Echoortung bei Fledermäusen. Darüber hinaus zeigt der Fund die große Bedeutung eozäner tansanischer Kraterseen für weitere Entdeckungen eozäner Säuger aus dem Inneren Afrikas auf.

Schlüsselworter:  Eozän, Fledermäuse, Echoortung, Kraterseen

Übersetzung: Dr. Susanne Feist-Burkhardt, Department of Palaeontology, The Natural History Museum, London SW7 5BD, England, UK