Zusammenfassung
Eine
große Zahl quartärer Foraminiferen, die von mehreren Lokalitäten weltweit
gesammelt wurden, zeigen Anzeichen von Bioerosion in ihrer Schale. Diese
Bioerosionsspuren bestätigen, dass Fraß und Parasitismus an benthischen
Foraminiferen weit verbreitete Phänomene in modernen und fossilen marinen
Environments sind. Außerdem unterstützen Funde einzelner Bohrungen in
verschiedenen Kammern von Schalen planktonischer Foraminiferen die Hypothese,
dass ein oder mehrere unbekannte planktonische Organismen lebene Foraminiferen
fressen. Die Beobachtung einer verheilten Bohrung in der Schale einer
planktonischen Foraminifere deutet darauf hin, dass zumindest einige
planktonische Foraminiferen den Angriff des unbekannten Räubers überleben.
Das
Vorkommen einer der Spuren, Fossichnus solus
igen. et isp. nov., zeigt Hinweiß darauf, dass ihre Verteilung durch
Environmentparameter gesteuert wird. Fossichnus
solus isp. nov. ist durch eine einzelne Rinne mit kreisförmigem bis ovalem
Umriss gekennzeichnet und stellt sehr wahrscheinlich eine Anheftungsstruktur dar.
Da F. solus isp. nov. Teil einer
Entwicklungssequenz ist, die zu Oichnus
simplex führen kann, kann sie alternativ als aufgegebene Fraßspur
interpretiert werden. Andere Bioerosionsstrukturen werden zum ersten Mal
dokumentiert. Eine siebförmige Bohrung wird wegen ihrer Seltenheit in offener
Nomenklatur belassen. Ein sichelförmiges Loch und ein rinnenförmiges Loch
werden als Oichnus aff. asperus,
beziehungsweise O. aff. paraboloides in offener Nomenklatur beschrieben.
Schlüsselworte: Foraminiferen, Bioerosion, Ichnotaxonomie, Pleistozän
Übersetzung: Dr.
Susanne Feist-Burkhardt, Department of Palaeontology, The Natural History
Museum, London SW7 5BD, England, UK