DIE GEWINNUNG VON KALKIGEN MAKROFOSSILIEN AUS WEIßEN KALKEN DER OBEREN KREIDE UND ANDEREN SEDIMENTÄREN KARBONATEN AUS DÄNEMARK UND SCHWEDEN: DIE SÄURE-HEIßWASSER METHODE UND DIE WASSERSTRAHL-TECHNIK

Jan Kresten Nielsen and Sten Lennart Jakobsen

ZUSAMMENFASSUNG

Verbesserte Methoden zur Präparation von Makrofossilien aus dem oberkretazischen Weißen Kalk und anderen teilweise lithifizierten kalkigen Sedimenten Dänemarks und Schwedens werden vorgestellt. Große Mengen Sedimentproben können in hochkonzentrierter Essigsäure (99-100%) aufgebrochen werden, um Anreicherungen gereinigter Fossilien zu erhalten. Da die konzentrierte Essigsäure nicht mit Karbonaten reagiert (solange diese kein Wasser enthalten), werden die kalkigen Fossilien nicht angeätzt. Unter Zugabe von kochendem Wasser zerfallen die säuregetränkten Sedimente schnell durch den mechanischen Druck des dabei entstehenden Kohlendioxids. Dieses Verfahren ist zeitsparender als die klassische Glaubersalz Methode. Die Säure-Heißwasser Methode ist für große Mengen von Kalksteinproben mit hoher Permeabitlität und Porosität geeignet.

Eine Wasserstrahl-Technik als Reinigungsmethode bei der Fossilpräparation wird vorgestellt. Das unter Druck stehende Wasser beschädigt nicht einmal zerbrechliche Fossilien. Da diese Technik die Fossilien in ihrer ursprünglichen Position innerhalb der Aufschlußflächen und Proben erhält, ist sie in biostrukturellen Studien anwendbar. Zusammen mit der Säure-Heißwasser Methode wurde die Wasserstrahl-Technik erfolgreich zur Präparation von Brachiopoden aus dem Campan, Bivalven und Bryozoen aus dem Maastricht, sowie von Octokorallen, Seesternen und regulären Seeigeln aus dem Dan eingesetzt.

SCHLÜSSELWÖRTER: Präparation, Karbonate, Kreide, Paläogen, Dänemark, Schweden

Franziska Großmann, Universität Tübingen, Institut für Geowissenschaften, Sigwartstraße 10, 72076 Tübingen, Deutschland