MUSTERÜBEREINSTIMMUNG: KLASSIFIKATION AMMONITISCHER LOBENLINIEN MITTELS GIS

Lori L. Manship

Zusammenfassung

Geographische Informationssysteme (GIS) werden verwendet, um mittels räumlicher Analysetechniken ammonitische Lobenlinien visuell und quantitativ zu klassifizieren. Die Ammonitenfamilie der Coilopoceratidae aus dem Turon wurde als Ausgangspunkt für dieses Projekt ausgewählt, da sich die Lobenlinien innerhalb dieser Familie einander sehr ähnlich sind, und somit die Artbestimmung erschweren. Eine Modell-Lobenlinie von Coilopoceras springeri wurde durch die Überlagerung von 10 verschiedenen Coilopoceras springeri Lobenlinien erstellt, wobei die Lobenlinie des Holotyps als Bestimmungsgrundlage diente. Modelle der Lobenlinien von Coilopoceras colleti und Hoplitoides sandovalensis wurden entsprechend erstellt. Die Lobenlinien klassifizierter und nicht klassifizierter Exemplare wurden zur Artbestimmung mit den Modell-Lobenlinien verglichen. Die Lobenlinien der bereits klassifizierten Exemplare wurden korrekt den jeweiligen Modell-Lobenlinien zugeordnet und zeigten wenig Übereinstimmung mit Modell-Lobenlinien anderer Arten. Die Lobenlinien der bisher nicht klassifizierten Exemplare zeigen eine größere Übereinstimmung mit einer bestimmten Modell-Lobenlinie als mit allen anderen und können somit zuverlässig auf Artniveau bestimmt werden. Neben der Artbestimmung ermöglicht die GIS Methode einen visuellen und quantitativen Vergleich einzelner Lobenlinien. Diese GIS Methode ist ein Hilfsmittel für Paläontologen, Biostratigraphen und Geologen bei der Bestimmung von Ammonitenarten. Weiterhin kann sie unser Verständnis der Lobenlinienbildung und -funktion erweitern, indem sie einen Standard für den morphologischen Vergleich von komplexen Lobenlinien setzt.

Schlüsselwörter:  Ammonit; GIS; Lobenlinie; Turon; Kreide

Übersetzung: Sebastian Meier. The Natural History Museum, Cromwell Road, London SW7 5BD, England, UK