ZUSAMMENFASSUNG
In dieser Arbeit werden zwei paläobiogeographische Modelle vorgestellt, die mit Hilfe von Interactive Data Language
® (IDL) konstruiert wurden. Obwohl diese Metasprache für den geowissenschaftlichen Gebrauch gedacht ist und eine Reihe leicht anzuwendender Werkzeuge anbietet, wird sie bisher nur von wenigen Paläontologen genutzt. Unsere Absicht ist es, die Anwendung von IDL zur klaren und direkten Visualisierung von Simulationsergebnissen, sowie zur Anwendung von Interpolations-Methoden für Geographische Informationssysteme (GIS) aufzuzeigen.Das erste Beispiel ist eine Simulation der Entwicklung der globalen Biodiversität planktonischer Arten (insbesondere der Ammonoideen) zur Zeit der frühen Trias. Die wichtigsten Ergebnisse dieser Simulation sind die Abhängigkeit der Bildung eines marinen latitudinalen Artenzahl-Gradienten von der Form und Stärke des Oberflächenwasser-Temperatur-Gradienten, sowie die geographische Lokalisierung der ursprünglichen Arten einer Gruppe. Dadurch kann das Muster der sich erholenden Diversität der Ammonoideen in der frühen Trias simuliert und mit einem generell ansteigenden Oberflächenwasser-Temperatur-Gradienten erklärt werden.
Im zweiten Beispiel wird die Erstellung eines GIS Modells für kontinentale Großsäuger des europäischen Neogens beschrieben. Die Artenzahl und ökomorphologischen Parameter wurden interpoliert und mit verschiedenen Methoden kontrolliert und diskutiert. Vergleiche mit der heutigen Verbreitung europäischer Großsäuger wurden durchgeführt und zeigen, daß der heutige, breite Nord-Süd-Trockenheitsgradient bereits im späten Miozän existierte, wobei offenere Trockengebiete im Süden Europas existierten.
Schlüsselwörter: Paläobiogeographie; numerische Modelle; Diversität; Interpolationen; frühe Trias; Neogen; interactive data language
Übersetzung: Sebastian Meier. The Natural History Museum, Cromwell Road, London SW7 5BD, England, UK