ZUSAMMENFASSUNG
Ein großer Teil des Wirbeltier-Fossilberichts besteht aus unvollständig erhaltenen Exemplaren, die weitflächig über erodierte Aufschlußflächen verteilt sind. Dieser Artikel beschreibt eine Methode standardisierter Oberflächenvermessung, bei der unvollständige Fossil-Vergesellschaftungen auf der Oberfläche beprobt werden, um Informationen über Biostratigraphie, Taphonomie und Palökologie zu erhalten, die gewöhnlich nicht durch herkömmliche Sammelmethoden zur Verfügung stehen. Biostratigraphische Vermessungen wurden in der Miozänen Siwalik Group aus dem Norden Pakistans seit 1979 genutzt, um faunale Auftritt- und Aussterbeereignisse besser zu definieren und mehr über die Taphonomie und allgemeine Produktivität der stark fossilführenden fluviatilen Ablagerungen zu erfahren. Die Vermessungen zeichnen alle Knochen auf, die beim Durchwandern von Transekten durch festgelegte stratigraphische Intervalle gefunden wurden, welche gut aufgeschlossen und durch paralell zum Streichen verlaufende Täler ("strike valleys") zwischen verkippten Sandsteinen begrenzt sind. Qualitativ hochwertige oder informative Stücke werden gesammelt, und dichte Ansammlungen von Fossilien werden als formelle Lokalitäten gekennzeichnet und separat abgehandelt. Die daraus resultierenden Vermessungsdaten erlauben sowohl zeitliche Analysen für Variablen wie Fossilproduktivität pro Suchstunde, Anteile verschiedener Skelettteile und Wirbeltiergruppen, und Verhältnis häufiger Säugerfamilien wie Equidae und Bovidae, als auch Überprüfungen der Korrelation dieser und anderer Variablen. Biostratigraphische Vermessungsdaten ergänzen andere paläontologische Informationen über die Faunenevolution in der Siwalik Sequenz und ergeben neue Einsichten in biotische gegenüber umweltlichen Entsprechungen der Änderungen in der Häufigkeit bestimmter Gruppen durch die Zeit. Die Methodik kann für andere fossilführende Sequenzen im Wirbeltier-Fossilbericht adaptiert und angewendet werden.
SCHLÜSSELWÖRTER: Siwaliks, Pakistan, Miozän, Taphonomie, Biostratigraphie, Beprobungsmethoden, Palökologie
Übersetzung: Sebastian Meier. The Natural History Museum, Cromwell Road, London SW7 5BD, England, UK.