ÜBER DAS vERHÄLTNIS VON PALÄOABFLUSS UND PALÄOUMWELT DER CHITARWATA FORMATION ZUR TEKTONIK DES HIMALAYAS UND DER PALÄOGEOGRAPHIE DES INDUS

Kevin F. Downing und Everett H. Lindsay

Zusammenfassung

Während des späten Oligozäns und frühen Miozäns gab es zwei ausgeprägt dominante Paläoabfluß- und Ablagerungssysteme im westlichen Himalaya-Vorland: 1) Flussdelta-Sedimente vom Indus bis zum Katawaz Becken beim Chaman Störungssystem und 2) randmarine Ablagerungen im westlichen und nordwestlichen Teil des Vorlandes. Die hier vorgestellte Rekonstruktion der Paläoströmungen zur Zeit der Ablagerung der Chitarwata Formation und der überlagernden Vihowa Formation am Zinda Pir Dom zeigen, dass für einen nennenswerten Zeitraum im späten Oligozän und frühen Miozän eine Küstenlinie mit hauptsächlich nordwest-südost gerichtetem Abfluß im nordwestlichen Vorlandbecken bestand. Diese Ergebnisse decken sich mit dem seit dem Eozän generell südostlich gerichteten Abfluß im westlichen Himalaya-Vorland. Die Chitarwata Küstenlinie markierte den Rand der schwindenden Tethys Vortiefe und war strukturell vom weiter westlichen Hauptsedimenttransport des Indus in das Katawaz Becken abgetrennt. Auffallende Unterschiede in der Beschaffenheit von Lithopstratigraphie, Paläoumweltmilieus und Wirbeltiererhaltung zwischen den Bugti Hügeln und dem Zinda Pir Gebiet innerhalb der Chitarwata Formation belegen, dass der weiter südliche gelegen „Bugti Member“ der Chitarwata Formation mit seinen außergewöhnlichen Wirbeltier-Faunen eine Phase von Flussdelta Ablagerungen darstellt, die mit dem Shaigalu Fächer des Katawaz Beckens in Verbindung standen.

Schlüsselwörter: Himalaya, Indus, Miozän, Paläoströmungen, Paläoabfluß, Paläogeographie

Übersetzung: Sebastian Meier. The Natural History Museum, Cromwell Road, London SW7 5BD, England, UK.