QUANTIFIZIERUNG EINER MÖGLICHEN MIOZÄNEN PHYLOGENETISCHEN VERÄNDERUNG IN ZÄHNEN VON HEMIPRISTIS (CHONDRICHTHYES)

Richard E. Chandler, Karen E. Chiswell, und Gary D. Faulkner

Zähne des fossilen Hais Hemipristis serra aus aktiven Steinbrüchen wurden mit Hilfe eines neuen, auf MATLAB basierenden Programmes auf Veränderungen der Größe und Zähnelung untersucht. Die Zähne stammen aus zwei Brüchen im östlichen North Carolina, U.S.A mit gestörten Sedimenten der  Belgrade, Pungo River und Yorktown Formationen (Spät-Oligözan bis Pliozän). Vier Populationen (ungefähres Alter: 4.5 Ma, 15.2 Ma, 17.35 Ma und 23.8 Ma) wurden untersucht, und unterscheiden sich in der durchschnittlichen Größe sowie den Proportionen der gezahnten Kante. Mit Hilfe von linearer Regression erhält man zwei plausible Modelle für die Verhältnisse zwischen dem Alter der Population, der Länge der Zahn-Kante und dem Verhältnis von gezahnter zu gesamter Schneidekante. Die durchschnittliche Länge der Zähne nimmt mit dem geologischen Alter der Population ab, während individuelle Zähne variieren. Das Verhältnis von gezahnter Kantenlänge zur gesamten Kantenlänge ist einerseits längenabhängig (große Zähne haben im allgemeinen ein kleineres Verhältnis), und andererseits abhängig vom Alter (ältere Populationen haben meistens ein größeres Verhältnis). Um die Stichhaltigkeit dieser Modelle zu testen wurden ebenfalls Zähne aus chronostratigraphisch besser eingegrenzten Miozänen Ablagerungen untersucht, und mit den Populationen aus den Steinbrüchen verglichen.

SCHLÜSSELWÖRTER: Populations-Statistik; Hemipristis; fossile Hai-Zähne; morphologische Merkmale; phylogenetische Veränderung; Miozän

Franziska Großmann, Universität Tübingen, Institut für Geowissenschaften, Sigwartstraße 10, 72076 Tübingen, Deutschland.